Saadet Tombul kam von der Bank, sorgte in der 83. Minute für den Siegtreffer. Foto: Joachim Mentel

Die U23-Frauen des TSV 1860 München feierten im dritten Spiel den dritten Sieg, jeweils mit einem Tor Unterschied. Die aufgrund einer Verletzung erst nach knapp einer Stunde eingewechselte Saadet Tombul sorgte beim 3:2-Erfolg beim TSV Allach 09 in der 83. Minute für die Entscheidung.

Nach wie vor ist es für die U23 eine schwierige Situation. Trainer Mariano Frate erhielt im ersten Saisonspiel beim SV München Laim nach seiner Kritik am Unparteiischen die Rote Karte, wurde für drei Spiele gesperrt. Für ihn steht seither Silke Dehling an der Seitenlinie, die ihre Sache außerordentlich gut macht. Trotzdem ist es keine einfache Situation, das Spiel nur aus der Ferne verfolgen zu können. „Es ist schwer, wenn der Trainer nicht an der Außenlinie steht, sowohl für die Mädels als auch für mich“, sagt Mariano Frate, der über Handy sich mit seiner Ex-Spielerin austauscht. „Ein herzliches Dankeschön an Silke, dass sie das macht“, freut er sich über seine Vertreterin.  

Den besseren Start erwischten die Gastgeberinnen. Torfrau Lea Besslich konnte einen Schuss in der 6. Minute zwar abwehren, aber die nachsetzende Sarah Inzinger drückte den Abpraller zur Allacher Führung über die Linie. Noch in der Anfangsviertelstunde konnten die Sechzgerinnen ausgleichen. Nach einem Steckpass steuerte Maria Stefanidou aufs Tor zu, links und rechts jeweils flankiert von einer Gegenspielerin. Kurz vor der Sechzehnerkante überlupfte sie Torfrau Natalia Maliszak mit viel Gefühl zum 1:1 (13.). Auf der anderen Seite nutzte Lea Aschenbrenner eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Lea Besslich zur erneuten Führung (30.). Direkt nach Wiederanpfiff traf Hannah Brüning mit einem 18-Meter-Schuss zum 2:2 (31.). Mit diesem Ergebnis ging’s auch in die Pause.

In der 2. Halbzeit stand dann Lina Björvik zwischen den Pfosten des 1860-Tores. In der 57. Minute wurde Saadet Tombul eingewechselt, die aufgrund einer Fußverletzung zunächst auf der Bank Platz genommen hatte. Mit ihr wurden die Angriffsbemühungen gefährlicher. Nach einer Stunde scheiterte sie, nachdem sich die Stürmerin auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, mit ihrem Schuss an der Fußabwehr der Torfrau und dem Pfosten des kurzen Ecks (60.). Fast die identische Situation hatte Saadet Tombul in der 83. Minute. Aus neun Metern kam sie halbrechts zum Abschluss, wieder war Natalia Maliszak mit dem Fuß dran, doch diesmal fand der Schuss den Weg zum 3:2 ins Tor. In der Nachspielzeit wurde es nochmals hektisch. Allach warf alles nach vorne. Einen Freistoß von Michelle Pantoulier aus 22 Metern konnte Lina Björvik erst im Nachfassen vor zwei nachsetzenden Gegenspielerinnen unter Kontrolle bringen. Nach einem Eckball, bei dem Hochbetrieb im Fünfmeterraum herrschte, war sie ebenfalls zur Stelle. So blieb es beim knappen Sieg.

Mariano Frate, der beim Pausenstand von 2:2 optimistisch verkündet hatte, „das gewinnen wir!“, sollte recht behalten. „Ich kenne die Mädels. Auf die ist Verlass“, erklärte der 54-Jährige. Insgesamt attestierte er ihnen ein „sehr gutes Spiel. Ich bin glücklich und zufrieden mit der Teamleistung.“ Das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team sei top, frei nach dem Motto: „Alle für Eine und Eine für alle! Wir haben viel von hinten raus gearbeitet. Das Einzige, was es zu bemängeln gibt, dass wir viele der Torchancen nicht nutzen konnten.“

Ein wichtiger Faktor sei die Einwechslung von Saadet Tombul gewesen. „Sie ist eine erfahrene Spielerin, auf die man sich verlassen kann. Solche Spielerinnen sind gefragt, die es selbst in die Hand nehmen, mit einer Einzelaktion den Unterschied machen können“, lobte er die Siegtorschützin.

Dass das Team nach drei Spielen mit der Maximalzahl von neun Punkten dasteht, freut den Trainer. „Es ist nicht so einfach, wir sind ein zusammengewürfelter Haufen, hatten bisher nie den Kader zusammen, der mir vorschwebt. Das macht das Ganze schwierig, aber es wird“, zeigt sich Mariano Frate optimistisch. „Im Endeffekt zählt, dass wir oben stehen“, freut er sich über die Tabellenführung nach drei Partien.

Silke Dehling (mitte) vertritt Mariano Frate an der Seitenlinie und feierte in Allach einen 3:2-Erfolg. Foto: Joachim Mentel


STENOGRAMM

Frauen Kreisklasse München 1, 3. Spieltag, Sonntag, 28.09.2025, 15 Uhr
TSV Allach 09 – TSV 1860 München II 2:3 (2:2)

Tore
1:0 Sarah Inzinger (6.), 1:1 Maria Stefanidou (13.), 2:1 Lea Aschenbrenner (30.), 2:2 31. Hannah Brüning (31.), 2:3 Saadet Tombul (83.)

Gelbe Karten
Charlize Mader –

Zuschauer
25 Sportanlage Enterstraße

Schiedsrichter
Massih Amiri

Fanartikel

1860-III-IV-Kappe-Schal01

Die Fußballabteilung (FA) des TSV 1860 bietet eigene Fanartikel an. Weiterlesen