Das neue Trainer-Duo der Dritten: Beppo Gutsmiedl (li.) und Roberto Kuri (re.). Foto: Joachim Mentel

Die dritte Herrenmannschaft des TSV 1860 München startet am Freitagabend, 22. August 2025, beim Kreisliga-Aufsteiger TSV Gräfelfing in der Kreisliga 2 München in die Saison 2025/26. Anpfiff auf der Sportanlage Gräfelfing (Hubert-Reißner-Str. 42, 82166 Gräfelfing) ist um 18 Uhr.

Der Umbruch diesen Sommer war gewaltig. Nicht nur, dass bis auf Torwart-Coach Nikola Ostojic das komplette Trainerteam neu ist. Auch im Kader selbst hat sich mit 13 Zugängen einiges getan. Dabei ist der neue Coach der 1860-Amateure ein alter Bekannter. Josef „Beppo“ Gutsmiedl hatte schon im Junglöwen-Nachwuchsleistungszentrum gearbeitet. Vor elf Jahren als 17-Jähriger fing er bei der U11 an. Über die U16 stieg er in der Saison 2017/18 zum Assistenzcoach der U19/U21 auf. Nach dem Ende seines Lehramtsstudiums (Sport und Wirtschaftswissenschaften) folgte er 2019 Wolfgang Schellenberg zu Wacker Burghausen. Dort fungierte er als Cheftrainer der U19 und als Assistent bei der ersten Mannschaft. Anschließend trainierte er noch zwei Jahre im Nachwuchs des FC Ingolstadt 04 (2020-2022), bevor er sich beruflich anders orientierte und nur noch im Amateurbereich seinen Heimatverein DJK Pasing trainierte.

Von dort bringt der A-Lizenz-Inhaber Roberto Kuri als Co-Trainer mit. „Ein Top-Typ, super organisiert. Ich kann ihm jede Übung übertragen. Ich kenne ihn ich schon lange, wir haben ein sehr gutes Vertrauensverhältnis. Auch als Trainer ist er top“, schwärmt er von dem 45-Jährigen.

Schon früh stiegen die Amateur-Löwen in die Vorbereitung auf die Saison 2025/26 ein, absolvierten einen wahren Testspiel-Marathon mit elf Partien. Gutsmiedls Fazit: „Generell ist die Vorbereitung absolut herausragend verlaufen. Es gab kein Training, indem nicht mindestens 20 Spieler anwesend waren. Die Jungs haben brutalst mitgezogen. Alle Testspiele haben durch die Bank unfassbar Spaß gemacht, weil die Jungs alles reingeworfen haben, was drin war.“ Dabei gab es Ergebnisse wie das 11:0 beim TSV Poing. So etwas möchte der 28-jährige Gutsmiedl aber nicht überbewerten, genauso wenig wie Niederlagen. „Spielergebnisse sind mir völlig wurscht, ob das jetzt ein 11:0 war, oder ein unglückliches 1:3. Es war eine geile Vorbereitung mit einem super Drive in der Mannschaft und im Funktionsteam. Die Arbeit macht einfach nur Spaß!“ Die Generalprobe eine Woche vor dem Saisonstart gegen den SV Günding wurde mit 2:1 gewonnen. Nach 0:1-Rückstand trafen Timo Ludwig (63.) und Peter Lettenbauer (80.) zum Sieg.

Natürlich weiß auch Gutsmiedl, dass mit dem Kader die Erwartungen hoch sind. Dafür ist er zu ehrgeizig, um tief zu stapeln. „Da brauchen wir nicht um den heißen Brei zu reden, das ist eine top-top-top Mannschaft, jeder einzelne Spieler ist überragend. Aber vom Reden hat noch keiner irgendwas erreicht“, weiß er zu gut, dass die Papierform längst nicht entscheidend ist und hohe Erwartungen im Löwen-Umfeld oft hemmend wirken. „Die anderen Teams haben auch brutal nachgelegt und teils mit unfassbar viel Kohle um sich geschmissen. Das machen wir überhaupt nicht. Wir setzen auf Löwen-Tugenden, Gemeinschaft und auf gute Arbeit. Natürlich möchte ich mit den Jungs was erreichen, sonst wäre ich nicht hierhergekommen!“

Gemeinsam mit dem Trainer stellen wir die Neuen kurz vor:

Von der Vierten kam Linus Appel. „Er hat dort auf sich mit einer Top-Performance aufmerksam gemacht. Linus ist ein super Typ und wird bei uns eine richtig gute Rolle spielen.“ Einer von drei neuen Torhütern ist Lukas Bachmann. Der 19-Jährige kam von Kreisligist SV Helios-Daglfing. „Ein Nachwuchskicker, den wir im erweiterten Kader versuchen heranzuführen.“ Anders verhält es sich mit Philipp Baumann (29), den der Trainer von Pasing mitgebracht hat. „Ein absolut herausragender rechter Außenverteidiger und noch besserer Typ, der perfekt in die Mannschaft passt. Er möchte mit mir ein drittes Mal in die Bezirksliga aufstiegen“, sagt Gutsmiedl mit einem verschmitzten Grinsen.

Ebenfalls Außenverteidiger ist Lukas De Caro, der sich vom Ligakonkurrenten FC Fürstenried den Sechzgern angeschlossen hat. „Ein junger guter Spieler, der auch schon höherklassig Erfahrung gesammelt hat“, beschreibt Gutsmiedl den 21-Jährigen. Ein Jahr jünger ist Arnel Fazlic, den sein Trainer als „Sensationstransfer“ bezeichnet. Der Mittelfeldspieler kam vom Bayernliga-Aufsteiger FC Sportfreunde Schwaig. „Ein junger, herausragender Spieler, der den Löwen total im Herzen hat. Ich bin einfach nur glücklich, dass so ein Top-Außenbahnspieler künftig für uns spielt.“

Immenverteidiger Jens Förtsch wurde beim FCK und in Ingolstadt ausgebildet, soll der Löwen-Defensive Stabilität verleihen. Foto: Joachim Mentel

Jens Förtsch kam vom FC Deisenhofen, wo er zeitweise in der Bayernliga auflief, und hat ebenfalls eine beeindruckende Vita. In der Jugend spielte er beim 1. FC Kaiserslautern und dem FC Ingolstadt Junioren-Bundesliga, durfte sogar bei den Schanzern mal bei den Profis reinschnuppern. „Für die Liga ist er ein herausragender Innenverteidiger, absolutes Topniveau.“

Eine ähnliche Kategorie wie Keeper Lukas Bachmann belegt auch Jania Franciszek. Der 19-jährige Keeper stößt aus Neuried zu den Löwen und soll gefördert werden. Reichlich Torgefahr bringt Timo Ludwig mit. Der 26-jährige Stümer kann eine hervorragende Torquote in den letzten beiden Jahren vorweisen. In 26 Kreisliga-Spielen netzte er 15 Mal ein. „Er ist ein super Stürmer und Typ, den wir aus Pasing mitgebracht haben“, schwärmt Gutsmiedl, „Er hat seine Jugend beim VfB Stuttgart verbracht und ist ein richtig guter Offensivspieler für uns.“

Ein alter Bekannter des Trainers ist auch Adrian Neumeier. Er kam vom Bezirksligisten BCF Wolfratshausen und ist als neue Nummer Eins vorgesehen. Momentan ist der 29-jährige Schlussmann jedoch verletzt. „Vor elf Jahren waren wir schon zusammen im Junglöwen-NLZ im Trainerteam der U11. Wir kennen uns also schon lange. Er ist ein absoluter Ur-Löwe, hat auch in der Jugend bei Sechzig gespielt und ist für die Kreisliga ein bombastischer Torwart.“

Ein weiterer neuer Innenverteidiger ist Björn Rathke. Der 31-Jährige kam vom Kreisliga-Absteiger ESV München. „Leider ist er verletzt zu uns gewechselt, aber mittlerweile ins Training eingestiegen. Ein großgewachsener Typ, super Athlet und auf jeden Fall eine Bereicherung für unser Abwehrzentrum.“ Dagegen muss man Stephan Thee, der mit mittlerweile 37 Jahren erstmals das Löwen-Trikot überstreift, nicht vorstellen. Der gebürtige Münchner wurde bei der SpVgg Unterhaching ausgebildet und hat in seiner Karriere u.a. 134 Drittliga-Spiele für Unterhaching, Wacker Burghausen und den VfL Osnabrück bestritten. „Er ist mittlerweile ein sehr guter Freund von mir. Es ist vereinbart, dass er quasi als Backup in die Bresche springt, wenn Not am Mann ist. Über seine fußballerischen und menschlichen Qualitäten muss man kein Wort verlieren.“ Auch er folgt dem Trainer-Duo aus Pasing.

Der 32-jährige Josef Tohmaz will es nochmals bei den Amateur-Löwen wissen. Foto: Joachim Mentel

Dagegen will es Josef Tohmaz noch einmal als Spieler wissen. Zuletzt war der 32-jährige Stürmer als Spielertrainer beim TSV Grünwald II tätig. Auch er hat in seiner Jugend eine Ausbildung im NLZ genossen, und zwar beim SC Freiburg. „Über 150 Tore in der Landesliga sprechen natürlich eine eindeutige Sprache. Er hat eine herausragende Qualität und ist ein absoluter Topstürmer.“ Last but not least ist auch Tom Öhler ein Zugang. Der 28-Jährige stammt aus dem Nachwuchs des FV Ravensburg, wird aber aus privaten Gründen erst einmal nicht zur Verfügung stehen. „Ich hoffe, dass er dann irgendwann zu uns stößt. Er ist ein super Spieler, mit dem ich mich sofort prima verstanden habe“, sagt Gutsmiedl über den Mittelfeldspieler.

Die Vorfreude bei Gutsmiedl auf die Saison ist groß. „Ich liebe Sechzig München, das ist zusammen mit Pasing mein absoluter Herzensverein. Ich bin jedes Mal total stolz, wenn ich den Löwen auf der Brust tragen darf.“ Sein größter Fehler im Fußball sei gewesen, „dass ich damals von Sechzig weggegangen bin.“

Fußball übt Gutsmiedl seit ein paar Jahren nur noch nebenberuflich aus. Sein Geld verdient er als Dozent und Manager eines Fitnesscenters mit 35 Mitarbeitern. „Ich bin glücklich damit. Als Trainer im ambitionierten Herrenbereich zu arbeiten, macht mir großen Spaß.“ Ihm ist es wichtig klarzustellen, „dass wir keine typische Kreisliga-Mannschaft sind, die sich zum Saufen und Gaudi-Kick trifft, sondern wir wollen was erreichen“, stellt er klar. Mit der DJK Pasing ist ihm zweimal der Aufstieg in die Bezirksliga gelungen, nun nimmt er mit der Dritten der Sechzger einen neuen Anlauf.

Fanartikel

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