Trainer Christian Ranhart sah ein ängstliches und mutloses Spiel seines Teams. Foto: Joachim Mentel

Nach sieben Spielen ohne Niederlage bei sechs Siegen hat es die Löwen-Vierte wieder erwischt. Den einzigen Treffer bei der 1:3-Niederlage im Auswärtsspiel beim FC Anadolu Bayern markierte Abdou Jarmaine zum zwischenzeitlichen 1:1.

„Das hatte nicht viel mit Fußball zu tun“, bilanzierte 1860-Trainer Christian Ranhart nach der Partie. „Wir waren sehr ängstlich und mutlos, sind mit der Spielweise von Anadolu nicht zurechtgekommen.“ Der Gegner spielte am Rande der Legalität, manchmal ging er auch über die Grenzen des erlaubten hinaus. Nicht immer ahndete der Schiedsrichter konsequent die Vergehen.

In der 26. Minute gerieten die Amateurlöwen in Rückstand. Georgios Filentas verlor im Aufbau den Ball, Anadolu spielte in die Tiefe, Samed Peker lief aus stark abseitsverdächtiger Position alleine auf Glory Kitoko im 1860-Tor zu, überwand ihn zum 1:0 für die Gastgeber (26.). Einer der wenigen Angriffe, bei dem die Sechzger gut durchkombinierten, führte drei Minuten später zum 1:1. Georgios Filentas legte am Ende quer auf Abdou Jarmaine, der Mert Bas im Anadolu-Tor überwand (29.). Bis zur Pause passierte nicht mehr viel in den Strafräumen.

Für die 2. Halbzeit nahm sich die Löwen-Vierte einiges vor. „Wir wollten nicht mehr so ängstlich spielen, mutiger werden und uns nicht auf die Spielweise des Gegners einlassen. Aber die 2. Halbzeit war noch schlimmer als die Erste“, so Christian Ranhart. Keine drei Minuten dauerte es, da lag der Ball erneut im 1860-Tor. Wieder war es ein Pass in die Tiefe, erneut war der Schütze, diesmal Mahmut Öztürk, aus stark abseitsverdächtiger Position losgelaufen, wieder hatte Glory Kitoko im Eins-gegen-Eins keine Chance (48.). „Das Gegentor war absolut unnötig, das müssen wir einfach besser verteidigen“, ärgerte sich der Löwen-Coach.

Endgültig besiegelt wurde die Niederlage nach einem Freistoß an den zweiten Pfosten, der per Kopf an den kurzen Pfosten verlängert wurde, wo Emre Eser freistehend nur einschieben brauchte (65.). Danach wurde die Partie noch zerfahrender. Anadolu spielte früh auf Zeit, wechselte ständig, ohne dass dies von Schiedsrichter Maximilian Hähnel unterbunden wurde. Den 1860-Amateuren fiel nichts ein. Im Gegenteil: Sie ließen sich von der Spielweise des Gegners anstecken.

„Wir müssen das Spiel schnell abhaken“, so die Erkenntnis von Christian Ranhart, „und uns nächste Woche wieder auf unsere Stärken besinnen. Wir dürfen uns nicht noch einmal vom Gegner einlullen lassen, dem wir spielerisch eigentlich überlegen sind. Vielleicht war das Ganze eine Denkzettel, der uns daran erinnern soll, dass es nicht von alleine läuft, sondern wir in jedem Spiel gefordert sind.“


STENOGRAMM

Herren Kreisklasse München 3, 11. Spieltag, Sonntag, 29.10.2023, 15 Uhr
FC Anadolu Bayern – TSV 1860 München IV 3:1 (1:1)

Tore
1:0 Samed Peker (26.), 1:1 Abdou Jarmaine (29.), 2:1 Mahmut Öztürk (48.), 3:1 Emre Eser (65.)

Gelbe Karten
Burak Turgut, Samed Peker, Yasin Aydin, Emre Eser, Volkan Memetoglou – Gregor Römer, Ersan Zeybek, Moritz Wieland, Lukasz Döring

Zeitstrafen
Oguzhan Bulut (70.) – Sebastian Schetter (75.)

Zuschauer
50 Bezirkssportanlage Hans-Dietrich-Genscher-Straße

Schiedsrichter
Maximilian Hähnel

Fanartikel

1860-III-IV-Kappe-Schal01

Die Fußballabteilung (FA) des TSV 1860 bietet eigene Fanartikel an. Weiterlesen