Saadet Tombul brachte die U23 der Löwinnen bereits in der 2. Minute in Front. Foto: Joachim Mentel

Die U23-Frauen des TSV 1860 München haben beim 2:2 gegen den TSV Hohenbrunn-Riemerling erstmals im sechsten Spiel Punkte liegengelassen. Trotz zweimaliger Führung reichte es nicht zum Sieg. Die Treffer für die Sechzgerinnen erzielten Saadet Tombul und Julia Cecati.

Schon zur Pause und trotz 2:1-Führung ging Trainer Mariano Frate mürrisch in die Kabine. Die Laune sollte sich auch in der 2. Halbzeit nicht unbedingt verbessern. Aber der Reihe nach: Eigentlich fand die Löwinnen-U23 gut ins Spiel, ging bereits in der 2. Minute in Führung. Nach einem Steckball in den Lauf steuerte Saadet Tombul alleine auf Hohenbrunns Torhüterin Sabrina Hinterschnaiter zu, versenkte die Kugel zum 1:0 im Eck. Doch es dauerte keine fünf Minuten, da war der Gleichstand wiederhergestellt. Im Strafraum schirmte Michelle Raabe den Ball ab, rechnete damit, dass Torfrau Lea Besslich ihn aufnehmen würde. Doch die blieb stehen. Besarte Dobra schnappte sich gedankenschnell die Kugel und schob zum 1:1 ein. Kurz vor der Pause die erneute Führung für die Sechzgerinnen. Nach einer abgewehrten Ecke kam Julia Cecati im Rückraum an den Ball, hob ihn aus 20 Metern über die Torfrau hinweg zum 2:1 ins linke obere Eck (42.).

Doch anstatt selbstbewusst mit der Führung im Rücken in die 2. Halbzeit zu starten, kassierte die U23 schon in der 51. Minute das 2:2. Wieder hatte die Abstimmung in der Hintermannschaft nicht gestimmt. Die Abwehr monierte Abseits, anstatt sich auf Zoe Nieberding zu konzentrieren. Die kam an der Sechzehnerkante frei zum Abschluss, traf ins rechte untere Eck. In der Schlussphase versuchten die Sechzgerinnen noch einmal alles, um den ersten Punktverlust abzuwenden. Malak Najjar zielte in der 83. Minute aus 14 Metern knapp rechts vorbei. Eine Minute später lief Leonita Islami alleine aufs Tor zu, schloss an der Strafraumkante ab, traf aber nur die Oberkante der Latte (84.). In der 90. Minute versuchte es Julia Espertshuber mit einem Lupfer halblinks aus zwölf Metern über die Torhüterin hinweg, doch die hatte den Braten gerochen, riss den Arm hoch und konnte den Schuss abfangen. Beinahe hätte die Sechzgerinnen noch nach einem Konter der Knockout ereilt. Wieder war sich die Defensive nicht einig, wodurch Antonia Lichtenberger freie Bahn hatte. Diese konnte aber mit den Freiheiten zum Glück nichts anfangen, vergab die Chance zum Siegtreffer (90.+6). So blieb es beim 2:2.

„Die 1. Halbzeit war so Ohlala“, fand Trainer Mariano Frate. „Wir haben einfach nicht die Tore gemacht. Das ist ein leidiges Thema, dass wir nicht knipsen und nach Führungen fast immer direkt danach den Ausgleich kassieren. Hohenbrunn ist nicht oft vor unser Tor gekommen. Die beiden Gegentreffer waren absolute Fehler von uns“, ärgerte er sich über das Abwehrverhalten seines Teams. „Die letzten 15 Minuten haben wir alles probiert, mit vier Stürmerinnen gespielt. Es war das erste Mal in sechs Jahren, dass ich die Sechser-Position und die Viererkette aufgelöst habe. Wir haben alles versucht, aber der Ball wollte nicht rein. Deswegen blieb der Lucky Punch diesmal aus.“

Fußballerisch und von der körperlichen Verfassung sei sein Team gut, so Mariano Frate, „aber was fehlt, ist die Besessenheit, Herz und Leidenschaft, unbedingt gewinnen zu wollen. Genau das müssen wir aber schnell aufs Feld bringen“, fordert er. Denn in der Liga ginge es sehr eng zu. „Deshalb fühlt sich das Unentschieden heute wie eine Niederlage an.“

Trainer Mariano Frate war zur Pause trotz 2:1-Führung nicht zufrieden. Foto: Joachim Mentel

STENOGRAMM

Frauen Kreisklasse München 1, 6. Spieltag, Samstag, 19.10.2025, 15 Uhr
TSV 1860 München II – TSV Hohenbrunn-Riemerling 2:2 (2:1)

Tore
1:0 Saadet Tombul (2.), 1:1 Besarte Dobra (6.), 2:1 Julia Cecati (42.), 2:2 Zoe Nieberding (51.)

Gelbe Karten
Malak Najjar, Julia Cecati, Saadet Tombul, Maja Milojkovic, Zoe Raabe, Michelle Raabe – Antonia Lichtenberger

Zuschauer
60 Sportanlage St.-Martin-Straße

Schiedsrichter
Harun Kürtoglu